Süßes Sonntagsfrühstück mit Quarkpfannkuchen oder: Wer ist Tante Dora?

Quarkpfannkuchen2

Mein Wochenende wurde dominiert von dem Food Photography Workshop in Hamburg, von dem ich an dieser Stelle bald ausführlich berichten werde. Dafür musste ich am Samstag sehr früh aufstehen, um mit dem Zug rechtzeitig anzukommen, und war auch spät zurück. Der Sonntag musste deswegen besonders gemütlich sein. Mit meiner Mutter und meinem Bruder zusammen zu frühstücken, ist ja ohnehin mittlerweile etwas Besonderes geworden. Das schrie nach einem ebenso besonderen Frühstück. Mein Bruder liebt Pancakes und ich sowieso. Da passte es genau, dass meine Mutter ein wirklich meeeega altes (vergilbtes, zerknittertes, …) Rezeptblättchen wiedergefunden hatte, dass unter anderem ein Rezept für Quarkpfannkuchen enthielt.

Quarkpfannkuchen1

Die Schrift darauf erzählt davon, dass die Verfasserin vermutlich in der Schule auch noch Sütterling lernen musste. Es ist gerade so leserlich. Die Verfasserin ist Tante Dora, von der ich mittlerweile oft gehört habe. Ohne meinen Verwandtschaftsgrad mütterlicherseits zu ihr genau zu kennen, ist sie mir über die Jahre vor allem in Unterhaltungen aufgefallen, in denen es ums Backen ging. Meine Mutter fragt meine Oma in regelmäßigen Abständen nach Rezepten von Tante Dora für dies und das. Tante Dora scheint also die Backfee der Familie gewesen zu sein, wer auch immer sie genau war (ich muss bei Gelegenheit wirklich mal genauer nachfragen!).

Quarkpfannkuchen3

Deswegen fühle ich mich natürlich dieser Tante gleich verbunden und stelle mir vor, wie sie wohl ausgesehen hat und was ihre Spezialität beim Backen war. Vielleicht hat sie ein bisschen von ihrem Backtalent, sicher aber von ihrer Backfreude über ein paar Generationen an mich weitergegeben. Höchste Zeit, etwas von diesem vergilbten Zettelchen auszuprobieren. Die Quarkpfannkuchen sind also ein Rezept, dass mindestens zwei Generationen überdauert hat und nun ganz sicher in mein Rezeptbüchlein aufgenommen wird. Vielleicht kommen ja noch ein paar Generationen dazu…?

Bei dem Rhabarber-Kompott, dass es bei uns dazu gab, habe ich übrigens ein bisschen getrickst. Eingekochter Rhabarber hat einfach keine schöne Farbe und das Auge isst ja mit…ich finde es tatsächlich gleich leckerer, wenn die Farbe mehr einem freundlichen Pink, als einem bräunlichen rot gleicht…deswegen habe ich einfach einige Esslöffel Saft von aufgetauten Himbeeren untergemischt, die im Kühlschrank waren. Kirschsaft geht sicher auch. Gleich viel ansprechender, oder? Werde ich jetzt immer so machen.

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Für ca. 12 kleine Quarkpfannkuchen:

3 Eier
3 Esslöffel Öl
1 Pck. Vanillezucker
150g Magerquark
150g Mehl
1 Pck. Backpulver
etwas Milch
Öl zum Braten

Alle Zutaten zusammenrühren und dann etwas Milch zugeben. Der Teig sollte noch recht fest sein, sodass er in der Pfanne verstrichen werden kann, aber nicht verläuft. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und die Pfannkuchen nacheinander darin hellbraun ausbacken. Zum Warmhalten eventuell auf einem Teller bei 40°C im Backofen warmhalten.

Dazu esse ich zur Zeit am liebsten etwas Quark oder Schmand und mein selbstgemachtes Rhabarber-Kompott.

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Raspberrysue’s Rhabarber-Kompott:

400g Rhabarber (am besten den rosa Himbeer-Rhabarber)
40g braunen Roh-Rohrzucker
1 Vanilleschote
100ml Orangensaft
1 Msp. Zimt
etwas Himbeersaft (zum Beispiel von TK-Himbeeren)

Den Rhabarber waschen, wenn nötig schälen und in daumenbreite Stückchen schneiden. Mit dem Zucker, dem Orangensaft und dem ausgekratzten Vanillemark in einen Topf geben und auf mittlerer Flamme einkochen, bis der Rhabarber fast vollständig zerfallen ist. Den Zimt und für die Farbe nach Belieben etwas Himbeer- oder Kirschsaft unterrühren. Alles in sterilisierte Gläser füllen.

Quarkpfannkuchen

Das Rezeptblättchen gibt noch ein paar Rezepte mehr her, wie zum Beispiel Sandtorte, Zitronentorte, Quarktorte mit Streuseln und Hefe-Napfkuchen. Davon wird demnächst noch etwas ausprobiert!

Die Tortenplatte ist übrigens eine kleine 18cm-Platte von Miss Étoile, die ich mir letzte Woche aus Kopenhagen mitgebracht habe. Ist sie nicht supersüß?!

8 Gedanken zu “Süßes Sonntagsfrühstück mit Quarkpfannkuchen oder: Wer ist Tante Dora?

  1. Oh welch tolle geschichte doch hinter dem rezept steckt bzw welch alte Tradition. Lieben dank für´s teilen. Andere hüten sowas als famileingeheimnis, doch teilen ist viel schöner ♥ Liebste Grüße

  2. Das ist eine schöne Geschichte! Schön, dass du uns an Tante Doras Rezept teilhaben lässt. Die Quarkpfannkuchen klingen wirklich lecker und ich werde sie sicherlich demnächst nachkochen. Schade, dass Tante Dora nicht mitbekommt, wie ihr Rezept nun um die Welt geht.

    Mit dem Auge, das mitisst hast du völlig recht. Mir sind kräfige Farben auch sehr wichtig. Ich habe heute selber Currysoße für Currywurst gemacht und war am Ende mit der Farbe auch nicht glücklich. Gekauftes Ketchup ist viel roter und schöner. Ich war fast versucht, für die Fotos das Ganze mit gekauften Ketchup zu vermische, werde aber jetzt doch versuchen mit Lightroom das Beste draus raus zuholen 😉

    Lieber Gruß,
    Miri

  3. oh, was für eine süße Geschichte 🙂 ich liebe es ja, nach irgendwelchen mir noch unbekannten Verwandten zu fahnden 😉 und was gibt es besseres, als ein gemütliches Frühstück und das auch noch mit so lecker aussehenden Pfannkuchen… wundervoll! Liebste Grüße, Kiki

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