
Kennt ihr Labneh? Wenn nicht, dann ist das kein Grund zur Sorge. Labneh ist abgetropfter Frischkäse aus Joghurt. Die Konsistenz befindet sich zwischen Joghurt und Käse, der Geschmack ähnelt mehr der Säure von Joghurt. Er ist vor allem in der Türkei und dem Nahen Osten bekannt, wo man ihn gern mit Gewürzen und Olivenöl als Dip zu Fladenbrot isst. Und hier kommt mein heutiges Rezept ins Spiel. Ein Labneh-Käsekuchen!

Wie es dazu kam? Während meiner Auslandsaufenthalte habe ich immer Quark schmerzlich vermisst. Den gibt’s ja eigentlich nirgendwo außer in Deutschland und Österreich (verbessert mich, falls das nicht stimmt!). Viel ersetze ich derzeit in Nahost durch Frischkäse und griechischen Joghurt, funktioniert fast immer. Neugierig wurde ich, als neulich im Supermarkt ein großer Pott Labneh im Regal stand, von dem ich schon gehört hatte. Der kam spontan mit. Zuhause wurde mir klar, dass dieser Pott viiiiiel zu groß war, um den Labneh Cheese nur als Dip zu essen. Da kam mir die Idee, ihn mal in Käsekuchen zu verbacken wie Quark, denn der Geschmack ist weder salzig noch süß. Gedacht, getan!

Der Labneh ließ sich hervorragend verbacken! Das Ergebnis ist ein sehr cremiger, samtiger Käsekuchen, der vielleicht etwas würziger schmeckt als einer mit Quark. Um dem Käsekuchen noch etwas mehr Pfiff zu verpassen, wanderte spontan eine Ladung Mohn in den Mürbeteig-Boden und die Oberfläche wurde mit Lemon Curd und Himbeermarmelade gesprenkelt. Das sah sogar vor dem Backen noch viel toller aus, schaut mal! (Bild vor dem Backen, klick!) Das Vorher-Foto hat euch auf Instagram so begeistert, dass ich dann beschlossen habe, das Rezept auch zu verbloggen. Geschmacklich lohnt es sich auf jeden Fall.

Ein 100%iger Quark-Ersatz ist Labneh natürlich nicht, aber auf jeden Fall auch sehr lecker. Und näher dran als ein Käsekuchen mit Frischkäse.
Labneh bekommt ihr beim Türken. Als Ersatz könnte ich mir gut eine Mischung aus 20%-Quark und griechischem Joghurt vorstellen. Mit etwas Zeit könnt ihr auch Labneh selber machen, zum Beispiel nach diesem Rezept (das Salz weglassen!).
Ich war noch recht schüchtern mit dem Mohn, aber nehmt ruhig mehr, wenn ihr ihn gern mögt. Das Gleiche gilt für den zweifarbigen Belag, da kann auch mehr rauf! Dann aber ordentlich marmorieren.

Für eine 26cm-Springform:
Mohnboden:
200g Mehl
70g gem. Mandeln
45g Zucker
1-2 EL Mohn
150g weiche Butter
1 Ei
Füllung:
4 Eier
200g Sahne
Abrieb von 1 Bio-Zitrone
25g Speisestärke
1 Pck. Vanille-Puddingpulver
100g + 50g Zucker
700g Labneh (ersatzweise Quark)
etw. Vanillemark
je 2-3 EL Lemon Curd und Himbeermarmelade
Für den Mohnboden zunächst die trockenen Zutaten mischen und dann das Ei und die Butter in Flöckchen zugeben. Gut verkneten und in Folie gewickelt kalt stellen.
Die Eiweiße mit 50g Zucker steif und glänzend schlagen und dann beiseite stellen.
Den Ofen auf 200 °C vorheizen. Restlichen Zucker mit den Eigelben cremig rühren. Puddingpulver, Vanillemark und Zitronenschale zugeben. Dann Sahne und Labneh unter den Teig rühren, zum Schluss die Speisestärke hinzugeben. Den Mohnboden auf einer bemehlten Fläche ausrollen und gleichmäßig bis hoch zum Rand in eine 26cm-Springform drücken. Die Käsefüllung hineingießen. Die Oberfläche dann mit dem Lemon Curd und der Marmelade sprenkeln, die Kleckse zum Schluss mit einem Löffelstiel etwas marmorieren. Den Käsekuchen 15 Minuten bei 200 °C backen, kurz herausnehmen und mit einem kleinen Messer vorsichtig zwischen Füllung und Rand einschneiden (dann geht er gleichmäßiger auf). Dann die Temperatur auf 170°C verringern und ca. 1 Stunde zuende backen. Wenn der Kuchen zu dunkel wird, sollte er im Ofen mit Alufolie bedeckt werden.

Der Labneh Cheesecake sollte nach dem Backen mindestens ein paar Stunden, besser noch über Nacht im Kühlschrank ruhen. Ich hoffe, er schmeckt euch!
❤
Carina
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